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Anti-Atomkraft-Initiativen nahmen an Ostermarschaktionen teil / Weitere Aktionsplanung am Wochenende in Ahaus

(Bonn, Gronau, Jülich, 11.04.2012) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat heute in Bonn die Aktionen der Anti-Atomkraft-Initiativen in Nordrhein-Westfalen als wichtige inhaltliche Bereicherung der Ostermärsche in NRW bezeichnet. Karsamstag wurde eine Zufahrt der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau symbolisch blockiert und am Ostermontag nahmen rund 200 Mitglieder verschiedener Umwelt- und Friedensgruppen am Ostermarsch in Jülich teil.

Der Jülicher Ostermarsch führte zum Firmengelände der Enrichment Technology Company Limited (ETC). ETC gehört jeweils zu 50% dem Urenco-Konzern und zu 50 % dem Areva-Konzern (Frankreich). Das Unternehmen entwickelt und produziert Gaszentrifugen. Mit diesen kann in Urananreicherungsanlagen Uran so angereichert werden, dass es sich zur Energieerzeugung in Atomkraftwerken eignet. Grundsätzlich kann mit den Gaszentrifugen aber auch Uran für Uranbomben angereichert werden.

ETC ist an sieben Standorten in fünf Ländern vertreten. Deutsche Standorte sind Jülich und Gronau (Westfalen). In Gronau wird vom Urenco-Konzern die einzige deutsche Urananreicherungsanlage betrieben, für die die ETC die Zentrifugen montiert.

Mit dem Ostermarsch in Jülich wurde verdeutlicht, dass in Jülich wichtige Komponenten für die internationale Atomindustrie erforscht und produziert werden. Gleichzeitig wurde bei der Abschlusskundgebung ebenfalls darauf aufmerksam gemacht, dass die Urananreicherung auch für militärische Zwecke Verwendung finden kann. Brisantestes Beispiel dafür ist derzeit der Iran, der auch über die Zentrifugentechnologie zur Urananreicherung verfügt und dem der Wunsch nach Atomwaffen nachgesagt wird.

Der Ostermarsch in Jülich richtete sich ebenfalls gegen die noch immer drohenden Atommüll-Castortransporte von Jülich nach Ahaus. Die hochgefährlichen Transporte wurden bisher noch immer nicht endgültig abgesagt. Die Anti-Atomkraft-Bewegung lehnt diese Transporte der Westcastoren von Jülich nach Ahaus grundsätzlich ab.

Verschiedene örtliche Anti-Atomkraft-Initiativen beteiligten sich auch in anderen Bundesländern im Rahmen der Osteraktionen der Friedensbewegung.

Zur Planung weiterer Aktionen gegen Atomanlagen und Atomtransporte in NRW und in anderen Bundesländern findet am Wochenende (13.  bis 15. April) in Ahaus die bundesweite Frühjahrskonferenz der Anti-Atomkraft-Initiativen statt. Auch der BBU, in dem u. a. auch die organisierende Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" Mitglied ist, lädt zur Teilnahme an der Konferenz ein. "Natürlich sind auch Friedensinitiativen und Eine-Welt-Gruppen bei der Konferenz willkommen", betont BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz

Weitere Informationen gibt es im Internet:
Urananreicherungsanlage Gronau, www.aku-gronau.de
Atomzentrum Jülich, www.westcastor.de
Ostermärsche der Friedensbewegung, www.friedenskooperative.de/om2012.htm
Anti-Atomkraft-Frühjahrskonferenz, http://www.bi-ahaus.de
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), http://www.bbu-online.de

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Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen. Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032.